Missionsbericht: 25.08.2072 (Teil 4) "Vendatta"

Missionstagebuch: 25.08.2072 (Nicky)

Jetzt, wo wieder Ruhe eingekehrt war, beschlossen wir (Fox, Sparks, ich) uns schnellstmöglich auf den Weg nach Pinneberg zu machen, wo Sparks's Drohne ein Zombiesignal aufgespürt hatte. Wir sind also mit Van und Motorrad aufgebrochen, mit dem Ziel die West-Brücke über die Elbe zu nehmen. Die Reise kam jedoch schon nach wenigen hundert Metern ins stocken als wir, noch in Harburg, in einen Stau gerieten. In der Hoffnung den Grund bzw. das Ende zu finden schlängelte ich mich durch den Stau und kämpfte mich bis zur Autobahn; immer noch kein Ende in Sicht. In der Zwischenzeit hat Sparks eine Drohne entsandt um die Elbbrücke zu checken. Der Schock kam prompt, ein Polizeikontrolle, welche alle Wagen nach Hamburg kontrollierte. Es wurde beschlossen die östliche Elbbrücke zu probieren und die Drohne voraus zu schicken. Wir fuhren also getrennt weiter; ich bog nach Süden um einen Bogen zu fahren, hing aber nach ca. der halben Stecke wieder im Stau fest. Kurz drauf erspähte die Drohe kurz vor der zweiten Brücke ebenfalls eine Kontrolle.
Wir beschlossen zur Tortuga zurückzukehren und uns zu beraten. Wieder in der Tortuga konnten wir in der Matrix einen Bericht finden wonach es sich um eine Maßnahme gegen Drogenschmuggel handelt. Nach kurzer Überlegung begannen wir unsere Runnerkollegen nach Transportmöglichkeiten zu fragen und hatten Glück; endlich mal. Einer besitzt ein Transportboot in Wedel und war bereit uns über die Elbe zu bringen. Eine halbe Stunde später saßen wir samt Ausrüstung und Van im Boot auf dem Weg über die Elbe.
Wir legten in der Nähe von Appen an und bedankten uns für die Überfahrt, anschließend fuhren wir in das besagte Gebiet. Nach der ersten Freude endlich hier zu sein, kam die Ernüchterung. Wir hatten keinen Plan was wir nun tun sollten um den Täter zu finden. Nach einiger Zeit dämmerte Sparks, dass Cannonball enorm viel Strom braucht um so eine Sendeanlage auf zu bauen. Er suchte die letzten Stromrechnungen in diesem Gebiet und fand 5 mögliche Objekte: einen Radiosender, die Appener Golfanlagen, eine Spielotek, ein Motel und ein Hotel.
Unser erstes Ziel war der Radiosender, dort angekommen machte ich mich an die astrale Erkundung. Es schien aber alles koscher, der Sender lieferte auch normales Programm; folglich Fehlanzeige.
Danach fuhren wir zum Golfclub. Nach dem ich im Hauptgebäude astral nichts gefunden habe, beschlossen wir für den Rest Fox's Watcher zu benutzen. Als einer nachdem anderen Verschwand dachten wir schon wir wären hier Richtig. Fox konnte dem letzten gerade eine Positionsmeldung entlocken bevor er verschwand. Er war an einer kleinen Hütte, welche dank Google leicht zu finden war. Dort angekommen war die Überraschung/Enteuschung groß: ein fetter Ork, der in die Glotze schaute. Es dauerte einen Moment bis uns klar wurde was gerade passiert war. Scheiß Watcher-Spirits, dümmer als Brot. Sie bekamen den simplen Auftrag, das Gelände solange abzusuchen bis sie Lebenszeichen finden. Und genau das haben sie getan, wortwörtlich und als sie den Ork gefunden hatten, war der Auftrag erfüllt und sie sind verschwunden. Ich hab ja gehört das Watcher nicht so helle sind, aber das hier war die Krönung.
Wir sind zurück zum Van, um Zeit zu sparen bin ich die restlichen 3 Locations astral abgeflogen. Nirgends etwas verdächtiges. So langsam wurde es frustrierend...
Sparks suchte noch mal in der Matrix und fand heraus das der Stromverbrauch der Spielotek im letzten Monat um 70% gestiegen ist. Folglich sind wir zur Spielotek. Allerdings ergab weder eine astrale, noch persönliche, Untersuchung sowohl von innen als auch von außen neue Erkenntnisse. Leicht verzweifelt klapperten wir die Hotels ab um ohne neue Erkenntnisse zur Spielotek zurückzukehren. Ein Gespräch mit dem Besitzer förderte zu Tage, dass vor kurzem eine Firma dort war um einige Automaten zu reparieren. Beim untersuchen der Automaten, stellten wir fest, dass auch an der Wand gearbeitet wurde. Sparks erkannte, dass jemand die Stromleitung des Ladens anzapfte. Sparks konnte das Kabel bis nach draußen verfolgen, wo es in den Boden lief, vermutlich in die Kanalisation.
Wir knobelten aus wer runter muss, Fox verlor, kehrte ab nach wenigen Sekunden wieder, der Ausschlag machte unverkennbar, dass er eine Allergie hat. Spark und ich diskutierten wer runter soll, wir hatten beiden absolut keine Lust. Um die Zeit zu verkürzen beschloss ich nach zu geben, nicht ohne mit ihm um 10 Nuyen zu wetten, dass es ihm als Technikexperte nicht erspart bleiben wird dort runter zu gehen. Also begab ich mich in die stinkende Brühe um ziemlich pissig festzustellen, es gab hier unten kein Kabel. Ich war aber nicht gewillt Sparks so sauber davon kommen zu lassen; also tischte ich ihm auf, einen Schaltkasten gefunden zu haben mit dem ich nichts anfangen könnte. Er gab mir sogar die 10 Nuyen und stieg hinab. Das beste was mir seit Beginn des Runs passiert ist. Selbst dass er extrem angepisst wieder raus kam war es wert und im Nachhinein auch durchaus gerechtfertigt. Kurz darauf untersuchten wir das Wohnhaus gegenüber und Sparks fand ein Kabel, welches an Wand empor kletterte. Ich wurde gebeten dieses Haus astral abzusuchen.
Ich hab in meinem Leben noch nie so viel kranken Scheiß gesehen. Währenddessen hat Sparks das Kabel mit einer Flyspy in den 8. Stock verfolgt, wo es durch die Wand ging. Folglich habe ich mich im 8. Stock umgesehen und 2 interessante Entdeckungen gemacht.
1: der Raum/ Wohnung an der Außenwand war komplett leer
2: auf dem Stockwert gab es eine junge Frau im Rollstuhl, welche an einem Laptop saß.
Wir beschlossen uns die leere Wohnung anzusehen, also sind wir dort eingebrochen Teils via Dietrich, teils via roher Gewalt. Wir haben das Kabel gefunden, es verlief durch die Wand in eine andere Wohnung. Es war nicht festzustellen wo es enden würde. Wir verbrachten wohl einige Minuten dort und diskutieren bevor wir zum Van zurück gingen. Nach einigen weiteren Minuten wurde beschlossen das Kabel zu kappen und astral im 8. Stock zu gucken wer darauf reagiert. Es wurden Maßnahmen ergriffen, Bewachung der Ausgänge: Fox vorne, ein Geist hinten. Watcher im 8. Stock und ich sollte die junge Frau beobachten. Nach beenden der Vorkehrungen und Ankommen in der entsprechenden Wohnung musste ich zu meinem Entsetzen feststellen, dass die Frau weg war.
Es war der Moment in dem mir klar wurde, wir haben es verkackt. Alles suchen mit Geistern half nichts die Zielperson war spurlos verschwunden. Es war/ist so frustrierend, ich habe noch nie einen Run vergeigt und nun gerade so einen.
Die Wohnung war ziemlich leer. Wir fanden eine Notiz: „Nicht ganz, nur knapp“, eine Festplatte und einen Briefumschlag, der an Madam adressiert war. Auf mein drängen wurde der Brief geöffnet:
„Eigentlich wollte ich dich zuerst töten, aber deine Runner waren zu kompetent. Dann müssen halt anderen zuerst dran glauben. Das beste kommt zum Schluss“
Ich glaube ich spreche für alle, wenn ich sage, dass wir mit einem schlechten Gefühl zurück in die Tortuga fuhren. Auf der Festplatte waren Überwachungsbänder aus der leeren Wohnung bis kurz nachdem wir da eingebrochen sind und eine Email; ein anonymer Tipp an die Polizei, welcher besagt, dass es eine Straßenschlacht in Harburg geben wird und anschließend Drogen nach Hamburg geliefert werden sollen. Das hat vieles erklärt...
Madam hat nach der Begutachtung der Briefes gemeint, dass jetzt wohl erst mal jagt auf den Rest des alten Teams gemacht wird. Wir haben von ihr auch noch erfahren, dass Cannonball wohl eine Tochter hat, welche zu damaligen Zeitpunkt ca. 4 oder 5 Jahre alt war.
Meine aktuelle Theorie ist, es ist nicht „Cannonball“ der sich rächen will, evtl weil tot, sondern seine Tochter. Warum sie im Rollstuhl sitzt, kp.
Diese Geschichte ist, wie ich befürchte, noch lange nicht ausgestanden, aber jetzt muss ich mich erst mal die nächsten Tage bei Tammy auskurieren...